Wenn Sie im Netzbrauser auf [W] klicken oder im Textfenster
[W] drücken oder in der Befehlszeile gms -w beziehungsweise gms /w eingeben,
schreibt GMS die Datei font map neu, eine
Liste der verfügbaren Schriften, die von GMS beim Rücksetzen der sogenannten Formatdatei
ausgewertet und später von TeX zum Setzen
verwendet wird. Diese Datei font map ist jedoch nur das Nebenerzeugnis einer
umfangreichen Zeichenmeßberechnung, die mehrere Minuten dauern kann, abhängig
von Rechnerleistung und Schriftenanzahl.
TeX stammt aus der Zeit vor Einführung der
PostScript-PFA/PFB- und TrueType-TTF-Schriften. Das
TeX-Verfahren beim Schriftsatz besteht im Anordnen leerer Kästchen auf der
Seite, für jeden Buchstaben eines. Es bleibt einem besonderen Bildschirm- oder
Druckertreiber überlassen, die Buchstaben in voller Gestalt einzusetzen. Die
von der TeX-Satzmaschine ursprünglich gelieferten geräteunabhängigen
DVI-Ausgabedateien konnten daher nur in Betriebsumgebungen
verwendet werden, wo bereits die gleichen Schriften eingerichten waren.
Die pdfTeX-Erweiterung von Hàn Thế Thành befähigt
TeX zum Einbetten aller Schriftdaten in das übertragbare PDF-Schriftstück,
doch der alte TeX-3x-Kern will nicht wissen, wie die Buchstaben aussehen,
sondern benötigt weiterhin TFM-Zeichenmaßdateien mit Angaben
von Breite, Höhe und Tiefe der Zeichen. Außerdem muss bei Verwendung einer
anderen Verschlüsselung als der TeX-eigenen
7-Bit-Zeichentafel eine VF-Zeichenmaßanlagedatei
bereitgestellt werden.
Die Datei font map
verknüpft alle Dateien, die zu einer Schrift gehören. Ein gewöhnlicher Eintrag
sieht folgendermaßen aus: _putr Utopia-Regular
" CP1252-Encoding
ReEncodeFont " <CP1252.enc
<putr.pfb, womit 1. der Grundname der Schriftdateien (ohne
Unterstrich), 2. der in der AFM-Datei einer Schrift genannte
PostScript-Schriftname, 3. der PostScript-Verschlüsselungsname (ohne
Anführungszeichen), 4. die Verschlüsselungsdatei und 5. die Schriftdatei
benannt sind.
Während Verschlüsselungsdateien im Ordner
[GMS_ROOT]/data/enc zu finden sind, werden
Schriftdateien in Unterverzeichnissen von [GMS_ROOT]/fonts
untergebracht. Um die Suchzeit zu vermindern, werden
PostScript-AFM-Zeichenmaßdateien, PostScript-PFA- oder
PFB- sowie TrueType-TTF-Schriftdateien,
TFM-Zeichenmaß- und VF-Zeichenmaßanlagedateien
in getrennten Zweigen des Verzeichnisbaumes untergebracht. Innerhalb jedes
Zweiges sollen TeX-Schriftsatzumgebungen, die der Verzeichnisrichtline folgen, eine
Ebene für den Hersteller und eine zweite für die Schriftfamilie anlegen; es
gibt außer einem Ordnungswunsch aber keinen Grund zu solcher Sorgfalt.
Wie in der Mitschrift fontmap.log aufgelistet, werden bei der Zeichenmaßberechung durch GMS
TFM- und VF- aus AFM-Dateien erzeugt
und, falls nötig, AFM- aus TTF-Dateien, indem
die Umwandlungswerkzeuge ttf2afm, afm2tfm und
vptovf ausgeführt werden. Wenn die
GMS-Haupt-Verschlüsselung benutzt werden kann,
die Sie ausgewählt haben, und der
PostScript-Schriftname nicht verändert werden muss, führt GMS dies
selbsttätig aus; anderenfalls müssen Sie drei Einrichtungsdateien in
[GMS_ROOT]/etc anpassen: font.cfg, encoding.cfg und alias.cfg.
Werfen wir an dieser Stelle einen genaueren Blick darauf, wie beestimmte Schriften eingerichtet wurden, damit Sie auch die von Ihnen bevorzugten mit GMS benutzen können:
[GMS_FONTS]/afm/bt/charter und
[GMS_FONTS]/type1/bt/charter erzeugt.
Je vier AFM- und PFB-Dateien von CTAN in die entsprechenden
Verzeichnisse heruntergeladen. Den Grundnamen der Schriftdateien von
bchr8a auf bchr verkürzt. Datei bchr.afm geöffnet, um
den PostScript-Schriftnamen herauszufinden, er lautet CharterBT.
Einträge \addFONTalias Charter
(CharterBT) in der Datei alias.cfg hinzugefügt, sodass der Name
Charter als HTML-Schriftfamilienname in Satzmarkendateien
verwendet werden kann.AFM- und
zwei PFA-Dateien benötigt werden, für normale und fette Schrift,
weil die schrägen Fassungen von pdfTeX berechnet werden können. Da Courier eine
weite Schrift mit fester Zeichenbreite ist, wurde eine schmalere Fassung für
Sachtexte gewünscht. Hierfür mussten vier Zeilen
wie ncrr %GMS_CODEPAGE% embed
0.75 0.25 ncrrco in der Datei
font.cfg
hinzugefügt werden, die vier Schriften festlegen, die in alias.cfg
durch die Einträge \addFONTfamily
CourierNarrow (ncrrc, ncrrco,
ncrbc, ncrbco) und
\addFONTalias CourierNarrow
(IBMCourier) zu einer Familie namens
CourierNarrow zusammengefasst werden.TTF-Dateien, die unter Windows 32
bei der GMS-Einrichtung vom Verzeichnis %windir%\Fonts nach
%GMS_ROOT%\fonts\ttf kopiert werden, um Zugriff auf die
TrueType-Grundschriften zu erhalten. Sie können diese Schrift als ArialMT in
Satzmarkendateien verwenden, aber auch als Arial, weil die Einträge
\addFONTalias Arial
(ArialMT) und \addFONTfamstd
Arial (arial) zur Datei alias.cfg hinzugefügt wurden.
Der \addFONTfamstd-Befehl behebt Unregelmäßigkeiten
der PostScript-Schriftbenennung, wie man in der Datei font.map sieht. Beispielsweise
heißt die schräge Schrift Arial-ItalicMT statt ArialMT-Italic.
CP1252 vor
(Westeuropa, Afrika, Amerika, Australien). Die Monotype-Arial-Dateien enthalten
jedoch mehrere hundert Zeichen, um die Windows-125x- oder
CP125x- Zeichentafelreihe abzudecken.
arial G0400
embedfamily 1.0 0.0
none 04 in font.cfg ergänzt, außerdem
\addFONTfamuni Arial
(arial 04) in alias.cfg.
Um die russische Zeichentafel windows-1251 zu verwenden,
wird die Zeile arial CP1251
embedfamily 1.0 0.0
none W1 in font.cfg benötigt, außerdem
\addFONTfamily ArialCyrillic
(arialW1, arialiW1,
arialbdW1, arialbiW1) in alias.cfg. In Satzmarkendateien muss der Schriftfamilienname
ArialCyrillic verwendet werden. Ergänzen Sie im
<head>-Abschnitt <meta
http-equiv = "content-type"
content = "text/html;
charset=windows-1251" />. Sie können aber
die GMS-Haupt-Verschlüsselung auf dem Wert CP1252 belassen.expand X:\i386\andlso.tt_
%windir%\Fonts\andlso.ttf ein, wobei X
durch den Laufwerksbuchstaben ersetzt werden muss. GMS beinhaltet eine
Stapeldatei zum Entpacken aller Windows-XP-Schriften. Geben Sie
%GMS_ROOT%\batch\xpfonts X:\i386
%windir%\Fonts ein.
CP1252 (Westeuropa) berechnet werden, falls dies die
GMS-Haupt-Verschlüsselung ist. Deshalb wird
die Zeile andlso: ArabicMT in
encoding.cfg hinzugefügt.
ArabicMT.enc
ist die gleiche wie cp1256.enc (Arabisch), außer dass sie Monotype-Zeichennamen
verwendet, die von denen der GMS-Zeichenliste abweicht. Letztere versucht
einen Ausgleich zwischen der Adobe-
und der Windows-Zeichenliste
herzustellen.[GMS_ROOT]/fonts/ttf/pub/shusha abgelegt. Sie
verwendet die Namen der lateinischen Zeichentafel cp1252.enc, ersetzt sie aber mit den entsprechenden Hindi-
oder Marathi-Buchstaben. Die Einrichtungsdateien müssen für diese Schrift nicht
angepasst werden, aber Sie müssen vielleicht noch die Datei
shusha.ttf nach %windir%\fonts kopieren,
wenn Sie diese Schrift unter Windows mit Ihrem
Netzbrauser verwenden wollen.font.map sehen, müssen diese
Grundschriften nicht in ein PDF-Schriftstück eingebettet werden, weil die
entsprechenden Schriftdateien zum Lieferumfang von Acrobat Reader gehören.
Unter Verwendung der Grundschriften können Sie sehr schlanke PDF-Dateien für
das weltweite Datennetz erzeugen, wenn Sie hauptsächlich Buchstaben der
Zeichentafel CP1252 (Westeuropa) verwenden. Symbol und
ZapfDingbats benötigen die schrifteigenen Verschlüsselungsdateien
psy.enc
und pzd.enc.7-Bit-Zeichentafeln ist von der GMS-Zeichenmaßberechnung
ausgeschlossen. GMS liefert die benötigten TFM-Dateien und eine
gesonderte Schriftenliste namens cm.map mit.Nach jeder Neuberechnung der Zeichenmaße und jedem
erneuten Schreiben der Datei font.map müssen Sie noch die
TeX-Formatdatei für den Markenfresser
rücksetzen.
Wenn eine TFM-Zeichenmaßdatei beschädigt ist, gibt Ihnen
pdfTeX möglicherweise folgende Fehlermeldung: ! Font
=_GENR at 12pt not
loadable: Bad metric (TFM)
file ... line 666.
I wasn't able to
read the size data
for this font, so
I will ignore the
font specification. Dieser Fehler sollte
verschwinden, wenn die Zeichenmaße neu berechnet werden; andernfalls müssen Sie
die entsprechende Schrift aus Ihrer HTML-Datei und aus font.map
entfernen.